Engel - himmlische Wesen mit irdischer Mission

Für die Fotoserie zu unserer Kirchenpost haben wir mit einer Frau als Modell gearbeitet.
Das soll aber nicht heißen, dass Engel weiblich sind.

Denn auch wenn die Erzengel in der Bibel männliche Namen tragen, haben sie doch kein Geschlecht – weder Frau noch Mann oder beides zugleich.

Die Vorstellung von Engelswesen als Wesen zwischen Himmel und Erde ist schon sehr alt. Sie findet sich u.a. im Judentum, im Christentum und im Islam. Das Wort „Engel“ kommt vom griechischen Wort angelos (Bote). Und man sollte sich, sagt der Kirchenvater Augustinus, weniger über das Wesen der Engel Gedanken machen als vielmehr über ihre Aufgabe: Engel sind Boten Gottes. Durch sie tritt Gott mit den Menschen in Verbindung. Hat ein Engel seine Botschaft überbracht, ist seine Aufgabe erfüllt, darüber hinaus ist die Bibel nicht an ihm interessiert. Wir erfahren nicht, woher er kommt und wohin er geht, wie er aussieht und was weiter mit ihm wird.

Die Bibel kennt die „Erzengel“ Michael, Gabriel, Uriel und Raphael. Diese Engelnamen enden auf die Silbe -el und sind sozusagen kleine Glaubensbekenntnisse, denn „-el“ bedeutet „Gott“. So wird deutlich, dass kein Engel ohne Gott denkbar ist. Engel sind keine individuellen Wesen, sondern Bilder für Gottes Nähe zu den Menschen.

Daneben berichtet die Bibel von zahlreiche Himmelswesen, die Gottes Hofstaat bilden, die bekanntesten sind die Cherubim und Seraphim. Im 6. Kapitel des Jesajabuches wird in einer gewaltigen Vision beschrieben, wie sechsflügelige Seraphim um Gottes Thron schweben und ihm das Dreimalheilig singen – das „Sanctus“, das bei jeder Abendmahlsfeier erklingt. Weil sie als geflügelte Wesen beschrieben werden, sind mit der Zeit allen Engeln diese Attribute zugewachsen. Wahrscheinlich war es anders schwer vorstellbar, wie sie von Gottes Welt („Himmel“) in die Menschenwelt („Erde“) gelangen können.